Kennst du das auch, dass du eigentlich die Freiheit hast, alles machen zu können, was du willst, aber dich einfach nicht entscheiden kannst? Das kann sehr stressig werden und zur frustrierten Gleichgültigkeit und Erschöpfung führen. Oder geht es dir so, dass du diesem Stress einfach nur ein Ende bereiten willst und triffst einfach irgendeine Entscheidung? Und stellst dann irgendwann fest, dass diese nicht wirklich von Dauer und zufriedenstellend, geschweige denn erfüllend ist?
Was sind die Gründe dafür, weshalb es dir schwerfällt, dich zu entscheiden?
Du weißt nicht, was du wirklich (!) willst
Das kann daran liegen, weil du es vielleicht gewohnt bist, dich stetig um andere zu kümmern, für sie da zu sein und deren Bedürfnisse zu erfüllen. Dabei hast du deine eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund gestellt und sie sind versiegt und jetzt für dich nicht mehr greifbar.Solche Mechanismen sind häufig sehr unbewusst, weil sie in frühester Kindheit anfingen. Viele Kinder wollen es den Eltern recht machen, damit es ihnen gut geht. Schließlich hängt die eigene Existenz davon ab. Kindliches Denken meint „Wenn es den Eltern nicht gut geht, muss ich sterben, weil sich keiner um mich kümmert, keiner mehr mir Nahrung gibt“.
Vielleicht hast du dir aber auch nie Gedanken darum gemacht, was DU wollen würdest, sondern bist einfach dem Mainstream gefolgt oder weil „man das halt so macht“. Oder – und das ist gar nicht so abwegig – du willst es unbewusst immer noch anderen recht machen, statt dir selber, weil das oben beschriebene „Programm“ noch läuft: „Ich muss dafür sorgen, dass es dir gut geht! Und stelle meine Wünsche und Bedürfnisse in den Hintergrund, folge deinen.“ Dabei muss es sich gar nicht mal um einen Menschen wie z.B. deinen Partner handeln. Es kann genauso gut auch deinen Job betreffen, der dich ja sozusagen versorgt und deine Existenz sichert.
Was du tun kannst: Besonders bewährt hat sich hier die Arbeit mit dem Inneren Kind. Nicht nur um alte Programme aus der Kindheit zu lösen, sondern auch um die Kreativität wieder zu erwecken und den ihr innewohnenden Ideenreichtum.
Du hast Angst
Es kann vorkommen, dass du gar nicht Angst vor einer Entscheidung hast, sondern vielmehr vor den Folgen, also der Umsetzung und dem Ziel. Angst zu haben, etwas in Angriff zu nehmen, also eine Entscheidung zu fällen und sie auch umzusetzen, hat immer den Hintergrund, dass es dir an Sicherheit fehlt. Besonders bei größeren oder einschneidenden Entscheidungen, die möglicherweise existenziell sind, zeigt sich Unsicherheit in Form von Angst. Sie blockiert dich dann derart, dass du nicht weißt, wie du dich entscheiden willst.
Was du tun kannst: Ergründe die Beweggründe der Angst und liefere dir die nötige Sicherheit, die dir fehlt. Durchlebe theoretisch die Entscheidung und beantworte dir ganz ehrlich die Frage: Was ist dann, wenn ich mich … dafür … entscheiden würde. Schreibe dir positive Antworten und vor allem auch die negativen auf. Letztere sind wohl dich wichtigeren, weil sie es sind, die dich ausbremsen, abhalten und sabotieren und auch die ständigen Gegenargumente haben.
Tipp für die negativen Argumente, denen du ja auf den wirklichen Grund kommen möchtest: Frage immer weiter „Und was ist dann“ – mache das mindestens 10-12 mal oder mehr. Du willst ja an die Wurzel, also lass nicht so schnell locker 😉
Stößt du mit deiner Entscheidung evtl. anderen vor den Kopf?
Würde deine Entscheidung bedeuten, dass du damit jemanden, den du liebst oder magst, enttäuschst oder traurig machst? Hast du vielleicht sogar Angst, diesen Menschen zu verlieren, wenn du tust, was du gerne möchtest?
Was du tun kannst: Erlaube dir, eigenständig sein und andere Bedürfnisse haben zu dürfen. Lerne, zu dir zu stehen und deine Wünsche mindestens genauso ernst und wichtig zu nehmen, wie die deiner Lieben. Auch hier bewährt sich die Arbeit mit dem Inneren Kind immer wieder sehr. Weil du dadurch mehr Selbstgefühl, Selbstwert und innere Stärke auf liebevolle Art lernst – ohne schlechtes Gewissen und ohne das Gefühl, anderen vor den Kopf zu stoßen.
Fürchtest du Be- oder Verurteilung?
Hast du Bedenken, dir mehr oder weniger wichtige Menschen könnten deine Entscheidung nicht gut finden, dir dein Vorhaben ausreden, dich bedrängen oder lächerlich machen oder ähnliches? Dann wäre dein Selbstwertgefühl in Gefahr und dein Innerer Schutzmann kann gar nicht anders, als dich vor einer solchen Abwertung zu beschützen und dich vor der Erfahrung, die deine Entscheidung mit sich bringt, zu bewahren.
Was du tun kannst: Stärke dein Selbstwertgefühl und lerne dich abzugrenzen und andere sein zu lassen. Ihre Meinungen, sind nicht deine. Überprüfe Einwände – aber immer mit deiner Inneren Stimme! Lass die anderen ihre Ansichten haben und behalte du deine. Je stärker du innerlich wirst, desto weniger tangieren dich die Be- und Verurteilungen der anderen und desto mehr kannst du zu dir und über den Dingen stehen.
Und last but not least gibt es noch einen ganz wichtigen Grund, der dich davon abhält, dich entscheiden zu können:
Deine Entscheidung könnte falsch sein …
Wenn du dich nicht entscheiden kannst, ist es häufig so, dass du dich unbewusst nicht entscheiden willst. Weil es falsch sein könnte und du vielleicht hinterher deine Entscheidung bereust und schlimmstenfalls nicht wieder korrigieren oder gutmachen kannst. Das würde dich aus deiner Sicht in eine schwierige Lage bringen, u.a. Schuldgefühle produzieren, die dich dann erst recht ausbremsen und weitere Blockaden hervorrufen. Fehler machen ist ein weit verbreitetes Thema, das viele negative Auswirkungen haben kann, die dich allesamt in die hilflose, handlungsunfähige Opferrolle drängen können. Das ist etwas, was dein innerer Schutzmechanismus um jeden Preis verhindern muss und dich deshalb total blockiert und nicht allzu selten sogar sabotiert. In diesem Punkt sind alle anderen genannten Punkte enthalten, deshalb kann der folgende Lösungsvorschlag nur an der Oberfläche kratzen. Wenn du dich hierin wiederfindest, ist es in jedem Fall ratsam, hier tiefer einzutauchen und nach den Ursachen zu forschen, um diese aufzulösen.
Was du tun kannst: Fange an, dir deiner Werte bewusst zu werden. Wenn du die kennst, kannst du für dich besser einstufen, was für dich richtig oder falsch ist. Hab keine Angst davor, Fehler zu machen. Du kannst Fehler nicht rückgängig machen, aber deine Entscheidungen korrigieren. Und vor allem: daraus lernen. Nicht im Sinne von „nie wieder“, sondern was gilt es beim nächsten Mal mit zu bedenken und im Vorfeld zu berücksichtigen. Löse dich auch von der Vorstellung, das Alte zurückholen zu wollen, wenn das Neue nicht passt.
Das waren sie, die wichtigsten Gründe, die es dir schwermachen, dich entscheiden zu können. Hat dir der Artikel gefallen? Hast du Fragen? Dann komme gerne in meine kostenlose, geschlossene Facebook-Gruppe. Dort kannst du weitere Inspirationen finden.
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