Die Pollen fliegen wieder – Was Heuschnupfen mit Abgrenzung zu tun hat

Heuschnupfen

Heute habe ich ein paar Infos für dich, wie du das Thema Heuschnupfen – Allergie – einmal ganzheitlich betrachten kannst. Nicht nur dein Körper ist betroffen, sondern selbstverständlich auch deine emotionale, mentale und feinstoffliche Ebene. Alles hängt untrennbar zusammen. Du merkst das bereits daran, wie du dich fühlst und was du denkst, wenn du nicht unbeschwert draußen sein kannst und dir stattdessen deine Körpersymptome zu schaffen machen.
Du bist ein ganzheitliches Wesen und es macht wenig Sinn, dich nicht ganzheitlich zu betrachten. Hier erfährst du etwas mehr über die emotionalen und mentalen Hintergründe und was das alles mit Abgrenzung zu tun hat.

Was passiert in deinem Körper bei Heuschnupfen oder überhaupt bei einer Allergie?

Als Allergie gilt eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems. Dabei werden Eindringlinge bekämpft, die eigentlich gar keinen Schaden anrichten würden. Dein Immunsystem überprüft den Eindringling nicht (mehr), sondern bekämpft ihn sofort – auch auf Kosten des körperlichen Wohlbefindens und deiner Leistungsfähigkeit im Alltag, die ja durch die Symptome zum Teil erheblich eingeschränkt sind.

Abwehr und Immunsystem ganzheitlich betrachtet

Wir alle sind ganzheitliche Wesen in einem Körper u.a. mit Gedanken, Gefühlen und Emotionen. Da ist es nur logisch, dass einzelne Bereiche nicht getrennt voneinander arbeiten und wirken und auch nicht getrennt voneinander heilbar sind, ohne die jeweils zugehörigen anderen Bereiche mitzuberücksichtigen. Sie beeinflussen sich ja gegenseitig. Das merkst du allein schon daran, dass es dir auch emotional nicht gut geht, wenn du körperlich beeinträchtigt bist. Du wirst traurig, sauer oder frustriert und freust dich ganz bestimmt nicht, dass die Sonne scheint und Bäume und Sträucher zu neuem Leben erwachen.

Warum dein Immunsystem „krank“ ist

Ein gesund funktionierendes Immunsystem weiß eigentlich genau, welche „Stoffe“ nicht schaden und reingelassen werden können und welche nicht. Es ist daher sozusagen wie ein „Türsteher“, der aufpasst und aussortiert, was potentiell Schaden anrichten könnte. Übertragen auf deine Emotionen heißt das, dass es auch dort einen „Türsteher“ gibt, der aufpasst, dass etwas, das dich einmal verletzt oder überfordert hat, nicht wieder „reinkommt“ und wenn doch, dass es sofort bekämpft und abgewehrt werden muss.

Warum? Er will dein Leben schützen und dafür sorgen, dass du unbeschädigt bleibst. Das gilt natürlich nicht nur für deinen Körper, sondern auch für deine Emotionen, die dir mächtig Energie rauben können! Und das ist bei negativen Emotionen immer der Fall, sie laugen dich aus.

Wenn dieser Türsteher nun aber etwas Falsches gelernt hat, bzw. das Gelernte falsch einordnet, kann er nicht richtig funktionieren. Gleiches gilt für dein Immunsystem. Dann ist es aus dem Takt geraten und du bekommst z.B. Heuschnupfen.

Du reagierst wie dein Immunsystem

Dein Immunsystem ist im Prinzip genau wie du. Wenn du rein auf die Körperebene blickst, passiert folgendes (zumindest in den allermeisten Fällen): Du versuchst, die Symptome der Allergie zu bekämpfen, damit du deinen Alltag bewältigen kannst mit allen Freuden und Pflichten.

Und du versuchst, dich zu schützen, indem du vielleicht in der Zeit, in der die Pollen fliegen, nicht in die Natur gehst. Richtig? Alternativ nimmst du vielleicht Medikamente, die die Symptome lindern sollen.

Du bekämpfst dadurch im Grunde dein eigenes Immunsystem und machst dadurch das Gleiche, was dein Immunsystem auch macht: abwehren und bekämpfen. Das Immunsystem die Eindringlinge, du die Symptome. Das ist, wie ich finde, etwas viel Kampf, was meinst du?

Findest du es nicht sinnvoller, mal zu hinterfragen, warum das Immunsystem etwas bekämpft, was gar nicht „böse“ ist? Und wie du vielleicht die Einstufung „gefährlich, bedrohlich, schädlich“ korrigieren kannst, damit dein Immunsystem erkennt, was wirklich schadet und bekämpft werden muss und was nicht?

Spätestens jetzt müssen wir die Brücke schlagen zu den im Hintergrund wirkenden Ebenen. Wir beschränken uns in diesem Beitrag auf die stärksten, nämlich deine Gedanken- und Emotionswelten. Dort herrschen genau die gleichen Reaktionsmechanismen. Sie sind in der Hierarchie der Körperebene übergeordnet. Also wenn du auf Körperebene etwas verändern willst, ist es unumgänglich deine Gedanken- und Gefühlswelt zumindest mit einzubeziehen! Sonst hast du kaum dauerhaften Erfolg.

Was dir helfen kann

Zunächst einmal werde dir darüber bewusst, dass dein Heuschnupfen ganzheitliche Gründe hat; das Problem nicht nur auf Körperebene vorhanden ist, sondern von der übergeordneten emotionalen und mentalen Ebene ausgeht.

  • Grundsätzlich entscheidet dein „innerer Türsteher“, was gut und richtig für dich ist. Er handelt auf der Basis einer negativen Erfahrung, deren Wiederholung es zu vermeiden gilt. Das gilt genauso auf Körperebene. Ersetze „Türsteher“ mit „Immunsystem“. Das ganze passiert ohne dass du das bewusst mitbekommst.
    So kann es z.B. sein, dass du einmal eine Stress-Situation erlebt hast, bei der du heftige Emotionen hattest, die schlimm für dich waren, wie z.B. Angst, Verletzung, Schmerz oder auch Überforderung oder sonst etwas, was dich emotional sehr unter Stress gesetzt hat. Stress schwächt dein gesamtes System und eine objektive Beurteilung und Aussortierung von gut und schlecht, schädlich nicht schädlich ist in dem Moment nicht möglich. Das heißt, wenn in einer solchen Stress-Situation gerade Pollen geflogen sind, kamen die mit in die Kiste mit dem Schild „Stress – alles da drin ist nicht gut für mich und muss zukünftig vermieden und bekämpft werden“.
    Und das gilt sowohl für die körperliche Ebene als auch für deine emotionale. Wenn du etwas nicht magst oder dich eine Situation, ein Verhalten eines anderen dich an ein für dich negatives Erlebnis erinnert, reagierst du darauf auch „allergisch“, stimmt’s?
  • Deshalb kann es auch sein, dass es sich um eine grundsätzliche Lebenseinstellung von dir handelt. Also dass es gar kein einziges Erlebnis war, sondern dass sich dahinter grundsätzliche Lebenssthemen verbergen.
    • Wenn du z.B. deine Werte nicht kennst, weißt du nicht, was nur FÜR DICH wirklich richtig und falsch ist. Dann befindest du dich mehr oder weniger stark im Dauerstress, weil du ständig überprüfst, hinnimmst, abwehrst, zurückgibst, zweifelst, dich schwer tust mit Entscheidungen usw.
    • Du nimmst dich vielleicht häufiger zurück und lebst nicht, was du eigentlich gerne leben würdest, weil du niemandem vor den Kopf stoßen willst oder Angst hast, jemanden zu verlieren.
      Oder du bist sehr streng mit dir und gönnst dir kaum Freiraum, erfüllst fast nur deine Pflichten.
    • Möglich wäre auch, dass dein Unbewusstes einen Vorteil sieht in diesem Heuschnupfen. Vielleicht schützen dich die Körpersymptome vor etwas, was du ohne sie tun müsstest (oder musstest), obwohl du das vielleicht nicht willst oder Angst davor hast bzw. hattest und dich überfordert fühlst. Das kann alles Mögliche sein. Ein klassisches Beispiel ist der Bauersjunge, der bei der Ernte immer helfen musste und deshalb einen Heuschnupfen entwickelte, damit er diese Arbeit nicht mehr machen musste.

Wie findest du heraus, was auf dich zutrifft und wie kannst du dir selber helfen?

Dazu kannst du dir in aller Ruhe folgende Fragen beantworten. Sei dabei gnadenlos ehrlich zu dir selbst, auch wenn es dir unangenehm erscheint. Es muss niemand erfahren, du machst das nur für dich 😉

  1. Benenne die Symptome, die du hast.
    Schreibe sie auf und kennzeichne, welches davon für dich am schlimmsten ist?
    Von den vielen Symptomen sind meist nicht alle gleich schlimm, aber ein oder zwei besonders.
  2. Schreibe als nächstes auf, was genau das Symptom macht, welche Eigenschaft hat es?
    Z.B. Die Augen brennen, der Hals kratzt, die Nase ist verstopft.
  3. Als nächstes finde heraus, was die Symptome für dich bedeuten.
    Was kannst du konkret in Bezug auf die Beschwerde nicht tun?
    Bspw. klar sehen, nicht gut schlucken, sprechen, frei atmen …
  4. Woran hindert dich dein Heuschnupfen? Wozu zwingt er dich?
    Schreibe alles auf, was dir einfällt. Es gibt Dinge, die du vielleicht zusätzlich tun musst und es gibt Dinge, die du nicht tun kannst.
    Und es gibt Dinge, die du gerne oder auch nicht gerne weiterhin tun würdest, wenn dich kein Heuschnupfen plagen würde.
    Und es gibt vielleicht auch tatsächlich Dinge, die du nicht tun musst, aber müsstest, wenn du keinen Heuschnupfen hättest.Das alles herauszufiltern, darum geht es bei dieser Frage.
    Warum? Weil dein Immunsystem (dein Türsteher) ebenfalls eine Filteranlage ist. Und wenn dir hier klar wird, dass du vielleicht Dinge tust, ohne sie wörtlich gemeint frei-willig wirklich zu wollen oder du Dinge nicht tust, die du eigentlich gerne tun würdest, bzw. etwas kompensierst, kommst du dir einen großen Schritt näher und kannst deine Türsteher in der Folge „umprogrammieren“.

Was hat das denn nun alles mit Abgrenzung zu tun?

Hier kommt endlich das eingangs erwähnte Thema Abgrenzung zur Sprache. Gesund abgrenzen kannst du dich nämlich erst, wenn du weißt, was genau du wirklich völlig frei-willig tun oder lassen möchtest. Jeder Mensch ist bestrebt, selbstbestimmt zu leben und zu tun, was ihm gefällt. Wenn du nach deinen eigenen Werten handelst und keine Ängste hast, bspw. etwas zu verlieren oder unangenehme Konsequenzen zu erwarten hast, sondern frei aus dem Herzen heraus lebst, kannst du auch gesunde Grenzen setzen. Du weißt dann einfach, was gut für dich ist und was nicht und kannst dies auch ganz klar zum Ausdruck bringen. Bis dahin übernimmt das dein „Türsteher“ und dein Körper mit sämtlichen Fehlprogrammierungen und Überreaktionen. Deshalb hier die letzte Frage:

5. Was wäre, wenn du tätest, was deine Symptome tun?

Jetzt kommt deine Liste zum Einsatz, auf die du alle Antworten zu obigen Fragen notiert hast. Diese Antworten brauchst du nämlich jetzt nur zu übertragen auf deine Emotionen und dein Handeln. Deine Gedanken dazu kannst du ebenfalls beobachten und ggf. aufschreiben. Sie geben dir zusätzlich Hinweise, was du über dich selbst denkst und wo und weshalb du vielleicht deine Bedürfnisse nicht zulässt.

Symptome können dir zeigen, was du in deinem Leben zu wenig machst oder zuviel und wo du dich überfordert fühlst und welche Situationen in deinem Leben noch nicht geheilt und in Ordnung gebracht sind. Diese Ordnung ist aber wichtig für dein Gesamtbefinden und nicht zuletzt für die Einschätzung „richtig – falsch / gut – schlecht“. In diesem Blogbeitrag kannst du mehr über negierte Emotionen erfahren. https://heike-anuth.de/emotions-chaos/

Wenn du z.B. Dinge siehst, die dir weh tun, dann schmerzen deine Augen und dir kommen die Tränen, weil du traurig bist über das, was du sehen musst und nicht weißt, wie du es ändern könntest. Dein Hals kratzt, weil du vielleicht endlich mal deine Meinung sagen solltest und du viel zu viel hinunterschluckst und erduldest.
Und wenn du nicht frei durchatmen kannst, dann gibst du dir vielleicht tatsächlich zu wenig Raum oder es gibt jemanden oder etwas, das dir buchstäblich „die Luft zum Atmen nimmt“. Oder was ist es, wovon du die Nase gestrichen voll hast?

Es ist natürlich hilfreich, wenn du dich an deinen ersten Heuschnupfen und die damalige Situation drumherum erinnern kannst. Das ist aber meist nicht der Fall. Dennoch kannst du mit diesen Fragen hier arbeiten. Warum? Weil solche „geschlossenen Kisten“ nicht von alleine weg gehen. Sie zeigen immer wieder den Inhalt, um darauf aufmerksam zu machen, dass etwas in deinem System in Ordnung gebracht werden will. Deshalb reicht es völlig aus, wenn du die Symptome genauer untersuchst. Ich bin mir sicher, dass du zu mehreren Situationen in deinem Leben Bezug herstellen kannst. Und das reicht durchaus aus und wird „die Kiste“ nach und nach öffnen und den Inhalt freigeben, so dass du sie irgendwann ganz wegpacken kannst 🙂

Fazit

Wenn du hingehst und umsetzt bzw. heilst, was du in den Symptomen erkennst, dann agierst du ganzheitlich und vor allem authentisch. Denn:

  • Du bekämpfst die Symptome nicht mehr, sondern nimmst sie als Hilfe und Zeichen. (Punkte 1 -3)
  • Du findest heraus, was DU willst, welche Werte und Bedürfnisse du hast und welche Ängste oder Glaubenssätze dich abhalten, diese zu leben. (Punkt 4)
  • Du findest andere Möglichkeiten, zu sagen, was du nicht willst und brauchst dafür keinen unbewussten Vorwand mehr (wie der Bauersjunge).
  • Du stehst voll und ganz zu dir – sagst Ja, wenn du Ja sagen willst und Nein, wenn du Nein sagen willst. Du weißt beides voneinander zu unterscheiden und dein imaginärer Türsteher kann dem folgen und ebenfalls anders reagieren und „Eindringlinge korrekt einordnen“. Indem du deine Grenzen setzt und wahrst, deinen Raum absteckst und einnimmst und bestimmst, wer „rein darf und wer nicht“, weil du weißt, was dir gut tut und was nicht. Alles zusammen bedeutet eine gesunde Abgrenzung und Ordnung in deinem System. Das wirkt sich ganzheitlich aus auf alle o.g. Bereiche.

Ich hoffe, ich konnte dir das Thema mit diesem kleinen Einblick in meine Arbeit etwas näher bringen und verständlich machen. Vor allem aber hoffe, ich dass ich dir helfen konnte, deinen Heuschnupfen zu lindern! Wenn du Fragen hast, dann komme gerne in meine geschlossene Facebook-Gruppe. Dort findest du weitere Tipps und Übungen und kannst deine persönlichen Fragen stellen.
Hier kannst du beitreten, wenn du möchtest 🙂 https://www.facebook.com/groups/UnbegreiflichesBegreifen