Warum ich vom Loslassen nichts halte und wie du trotzdem frei wirst von dem, was dich belastet
Loslassen heißt lösen. Ein Problem, ein Gefühl, eine Aufgabe.
Lösen – im Sinne von Loslösen
Sich lösen bedeutet, etwas sein zu lassen. Oder auch jemanden sein zu lassen. Ein Bedürfnis sein zu lassen, ein Gefühl, ein Gedanke, ein Streben, einen Widerstand …
Etwas sein lassen heißt nicht, etwas loszulassen, sondern genau das Gegenteil, nämlich es anzunehmen! Damit ist nicht gemeint, dass du es dir eigen zu machen sollst. Es heißt lediglich, es zu akzeptieren „Ja, das ist so“. Fertig.
Wenn du das schaffst, hast du es schon halb gelöst. Warum? Weil du den Widerstand aufgibst. Den Widerstand gegen das, was du nicht willst. Dieses „Ja, so ist das“ öffnet dich für die Lösung – Loslösung von einem bestimmten Ausgang und Lösung im Sinne von einen (anderen) Ausweg finden.
Lösen – im Sinne von Lösung finden
Wenn etwas für dich keine Bedeutung mehr hat, weil du jemanden oder etwas sein lassen kannst, wie es gerade nun mal ist, hast du keinen Anspruch mehr, es ändern zu wollen. Du bist an ein bestimmtes Ergebnis nicht mehr gebunden, hast keine Erwartungshaltung und bist auch nicht im Widerstand mit dem, was sowieso so ist, wie es ist. Dann ist sozusagen Platz frei geworden in deinem Energiesystem. Und den kannst du nun füllen mit etwas Neuem. Ein neuer Fokus egal auf was: ein neues Gefühl, ein neuer Gedanke, neue Sichtweisen, Verhaltensmuster, Ziele, Ideen…
Warum ich vom Loslassen im herkömmlichen Sinn nichts halte
Bei den meisten Menschen, die ich kenne, bedeutet Loslassen, dass etwas dann weg ist, fort, abwesend, fehlend. Das erinnert an Mangel, Verlust, Trauer, Schmerz, ja auch Tod. Das erklärt, weshalb es den allermeisten Menschen so schwer fällt, etwas loszulassen. Loslassen bedeutet für die meisten, einen Teil von sich weggeben zu müssen. Und das würde Verlust und Schmerz bedeuten. Also im Grunde genau das, was losgelassen werden soll: Schmerz. Das kann nicht funktionieren.
In der Arbeit mit dem Inneren Kind erlebe ich es immer wieder, wie wertvoll und erleichternd es empfunden wird, wenn Klienten ihr trauriges, schmerzgeplagtes, alleingelassenes Inneres Kind weinend in die Arme schließen und endlich etwas „tun“ können. Sie sind so erleichtert, dass sie gar nichts loslassen müssen, sondern ihr Inneres Kind, das eine Symbolik für alle Gefühle ist, einfach nur annehmen können, es trösten, in den Arm nehmen, für es da sein.
Das gilt auch, wenn du beispielsweise einen geliebten Menschen verloren hast. Du fühlst Traurigkeit und Schmerz. Wenn du solche Gefühle nun loslassen willst, geht das am liebevollsten dir selbst gegenüber über das Annehmen, z.B. in der Symbolik des Inneren Kindes. Annehmen des Schmerzes „Ja, das tut weh, ja, so ist das.“ Annehmen deines Inneres Kindes „Ja, du bist traurig und hast Weh. Komm her, ich bin für dich da.“
Loslassen widerspricht dem Prinzip der Ganzheit
In der Ganzheit hat alles und jeder seinen Platz. Wenn in dieser Ganzheit eine gewisse Ordnung hergestellt wird, in dem alles und jeder einen Platz bekommt (und das geht recht einfach sogar!), dann ist alles gut.
Fazit: Du musst nichts loslassen! Du lässt etwas oder jemanden sein. Und dich selbst auch in all deinen Gefühlen. Dann richtest du dich neu aus und dein Energiefeld wird neu geordnet. Es können sich schwierige Beziehungen, Situationen, usw. harmonisieren, weil automatisch auch deren Energiefeld sich neu organisiert.
Weiterer Bonus: Dein Körper muss nicht mehr zum Ausdruck bringen, wo Unheil im System herrscht. Weil du durch das Sein lassen eine ganzheitliche Ordnung herstellst, die sich auf alle Ebenen auswirkt – eben auch auf die körperliche. Ein ganzheitliches Paket also. Toll oder? 😀
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Bis zum nächsten Mal 🙂
Eure Heike